...warum Elvis ??

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Elvis Presley - The King of Rock´n´Roll !? Für viele mag das eindeutig so sein. Wer sich jedoch über so viele Jahre mit Elvis und seiner Musik beschäftigt hat, wie ich (und da gibt es eine ganze Menge Leute), der weiß, dass Elvis auch ein begnadeter Soul- , Blues-, und Country-Sänger war. Dass Elvis der unbestrittene König ist, hängt sicherlich auch an der Vermarktungsqualität, die der junge Elvis Presley Anfang und Mitte der fünfziger Jahre hatte. Er und sein Manager haben es rechtzeitig verstanden, in dem "neuen" Amerika (das neben dem Film eben auch das Fernsehen immer mehr zu nutzen verstand) die richtigen Wege zu gehen und die Möglichkeiten, die sich überall boten, voll auszuschöpfen. Ein Weißer, der die Musik der Schwarzen hoffähig machte, aber auch die Bedürfnisse der jungen weißen Generation befriedigte. Spätestens mit der Bereitschaft, seiner Wehrpflicht nachzukommen, wurde Elvis Presley zum Inbegriff auch des guten Amerikaners mit den Eigenschaften eines jungen Mannes, den sich jede Mutter als Schwiegersohn wünschte (zumindest in jener Zeit). Soweit alles mehr oder weniger bekannt...
Fans

Die Gemeinde der Elvis-Fans, zu denen ich mich selbstverständlich auch zähle, ist m.E. nicht zwangsläufig in einen gemeinsamen Topf zu werfen. Dies liegt insbesondere daran, dass Elvis Presley immerhin fast drei Jahrzehnte in der Musikbranche (zumindest) präsent war. Also mindestens fünf Generationen haben Elvis zu seinen Lebzeiten gehört oder gesehen. Ich selbst bin erst 1974 zum echten Elvis-Fan geworden, als meine Eltern mir eine MC ("Elvis Forever - 32 Hits") mit den bekanntesten Songs schenkten. Was sich daraus entwickeln würde, konnte ich damals noch nicht erahnen (s.u.).

Was unterscheidet die Fans des Kings?

Ich will nicht die einzelnen Grüppchen hier beschreiben und so beschränke ich mich auf "meinen" Elvis Presley, sodass jeder Leser sich selbst eine Bild machen und sich ggf. von mir abgrenzen kann. Meines Erachtens hatte Elvis seinen absoluten Höhepunkt in Kreativität, Stimme und Ausdrucksvermögen, nicht etwa in den fünfziger Jahren, sondern in der Zeit von 1968 bis 1971. In diese Zeit fallen das legendäre NBC-TV-Special aber eben auch die ersten Live-Auftritte nach über 10 Jahren in Las Vegas und die unschlagbare Dokumentation dieses Auftritts "Elvis - That´s The Way It Is". Selbstverständlich höre ich auch gerne den Elvis der fünfziger Jahre, doch die eigene Bindung zu dieser Zeit habe ich (als "1965-Geborener") verständlicher Weise nicht.


Über mein Verhältnis zum (Film-) Elvis der sechziger Jahre:

Es gibt gute Soundtracks/Songs von Elvis aus dieser Zeit, auch wenn die Filme (zum Großteil) von der Handlung her wenig beachtlich waren. Ausnahmen bilden hierbei m.E. die Filme "Change of Habit" und "Charro" 1969 sowie "Wild In The Country" aus dem Jahre 1961. Schade auch, dass Elvis nie wieder die Chance hatte seine schauspielerischen Fähigkeiten, die er in "King Creole" 1958 unter Michael Curtiz zweifelsohne gezeigt hatte, erneut unter Beweis zu stellen. Während Mitte der Sechziger Jahre die Beatles, die Stones und andere Musikgeschichte machten, wurde Elvis zu einem Anachronisten nicht nur der Musik, sondern auch der Welt-Geschichte. Die Welt brennt (Martin Luther King und John F.Kennedy werden ermordet, der Vietnamkrieg tobt, Studenten-Unruhen in aller Welt etc.) und Elvis hüpft zeitgleich von Love-Song zu Love-Song in einer heilen, immer recht ähnlich wirkenden Plastik-Welt.

"Mein" Elvis 1972 bis 1977

Wenn ich auch vom Höhepunkt 1968/71 in dieser außergewöhnlichen Karriere sprach, so muss ich mich absoluter Fan des Elvis der siebziger Jahre outen bzw. bekennen. Es wird regelmäßig von dem (offensichtlichen) körperlichen Verfall des Kings in der letzten Phase geschrieben und gesprochen. Was dabei meist außer Acht bleibt: Elvis Presley hat sich in dieser Zeit immer auf seine Stimme verlassen können. Ich persönlich war und bin immer wieder fasziniert vom seinem Ausdruck und der Art, wie er nun mal war. Zum Glück existieren heute genug Video-Aufzeichnungen, die das bestätigen. Was ist es, das diese Faszination ausmacht ? Ich denke, es sind mehrere Faktoren - und beschreiben kann man sie nicht - entweder man empfindet es - oder nicht.....


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